Hier geht’s zum Akte 2020 Beitrag
Das Thema Jagd in Namibia, oder allgemein Jagdreisen auf dem afrikanischen Kontinent ist ein sehr schwieriges und emotionsbehaftetes Thema, während Fakten ignoriert werden und einseitige Berichtserstattung oftmals an der Tagesordnung ist. Daher habe ich für Euch 7 Argumente für die Jagd in Namibia und dem afrikanischen Kontinent zusammengefasst:
#1:
Jagd in Afrika sichert Lebensgrundlagen! Die kommerzielle Jagd finanziert einen kompletten Wirtschaftssektor, schafft Arbeitsplätze und sichert den Einwohnern sowohl Nahrungsgrundlage als auch Einkommen.
Das erlegte Wild wird oftmals an Mitarbeiter und Anwohner abgeben und findet man auf den Speisekarten sämtlicher Restaurants.
Eine funktionierende Wirtschaft und ausreichend Lebensgrundlage ist die beste Form der Entwicklungshilfe!
#2:
Durch den wirtschaftlichen Profit der kommerziellen Jagd werden wild lebenden Tiere und deren Artenschutz relevant. Da sich mit den Tieren bzw. ihrer Bejagung Geld verdienen lässt wird darauf geachtet, dass es gesunde Bestände mit einer angemessenen Zahl an Individuen gibt. Ein Ausrotten bestimmter Tiere liegt nicht im Interesse der Landesbewohner. Auf dem afrikanischen Kontinent gilt die Regel: What pays – stays!
Mit den Einnahmen durch die Jagd können Maßnahmen wie Ranger und Wildüberwachung finanziert werden.
#3:
Namibia leidet seit mehreren Jahren unter anhaltender Trockenheit. Die Wasserressourcen werden immer knapper. Durch eine stärkere Bejagung wird der Tierbestand verringert, sodass die wild lebenden Tiere nicht elendig verdursten und die verbliebenen Tiere bessere Überlebenschancen haben.
#4:
Bedrohte oder auch seltene Tiere werden selektiv erlegt! Das heißt: Ein Abschuss kostet entsprechend hohe Gebühren (was den Schutz der verbleibenden Tiere finanziert), ist begründet und muss genehmigt werden. Die freigegebenen Tiere sind dann entweder besonders alt und nicht mehr überlebensfähig oder werden zur Gefährdung für Artgenossen oder Anwohner. Somit dient beispielsweise das Erlegen eines alten Leoparden oftmals dem Herdenschutz, sowie des Schutzes der Anwohner, da er aufgrund seines Alters einfache Ziele wie Mensch und Haustier favorisiert.
Das Erlegen eines Individuums sichert somit das Überleben einer ganzen Art.
#5:
Jagdtourismus (und die damit einhergehenden Wildbestände) ist eine nachhaltigere Form der Landnutzung als beispielsweise Weidewirtschaft, da das Wild weniger Ressourcen benötigt.
#6:
Oftmals wird Fototourismus als Alternative zum Jagdtourismus vorgeschlagen. Das ist leider nur bedingt möglich, da Fototourismus mit höheren infrastrukturellen Anforderungen einhergeht, die nicht flächendeckend sichergestellt werden können. Jagdtourismus ist in den meisten Gegenden möglich und bietet daher eine Möglichkeit Einkommen für die Anwohner zu generieren und wirkt damit auch Landflucht entgegen.
#7:
Das Verbot von Trophäenimporten wird von den betroffenen Ländern oftmals als Bevormundung durch Industrienationen und Neokolonialismus angesehen. Die afrikanischen Länder wünschen sich die Entscheidungsfreiheit selbst über ihre eigenen Ressourcen zu entscheiden.
Abschließend noch ein paar harte Fakten zu meiner Reise nach Namibia im September 2019:
- Ziel der Reise war das Erlegen eines Zebrahengstes.
- Wir sind ausschließlich zu Fuß gepirscht (rund 20 km täglich). Das Areal war rund 21.000 Hektar groß und gehört zu einem 160.000 Hektar großen Naturschutzgebiet.
- Das bejagte Gebiet liegt im Erongogebirge und ist nicht gegattert oder ähnliches.
- Ich habe auf meiner Reise kein Tier erlegt. Die angetroffenen Zebras befanden sich immer im Familienverband, den wir nicht auflösen wollten. Ziel war ein Hengst aus einer Junggesellengruppe. Leider haben wir es nicht geschafft nah genug an eine solche Gruppe heran zu pirschen, daher blieb meine Jagd erfolglos.
- Das von mir bejagte Hartmann Bergzebra war in den 60er Jahren mit einer Population kleiner als 800 Tiere gefährdet. Durch Schutzmaßnahmen, finanziert durch Jagdeinnahmen, ist die heutige Population auf über 30.000 Tiere angestiegen.
- Die auf Sat1 gezeigten Schüsse waren Probeschüsse auf einer alten Flugzeuglandebahn auf eine Zielscheibe, um zu überprüfen, dass die Waffe den Transport unbeschadet überstanden hat.
- Ich bin legale Waffenbesitzerin, habe einen gültigen Jagdschein und trainiere meine Fertigkeiten in regelmäßigen Abständen.
- Mein Anspruch ist es waidgerecht und tierschutzkonform zu jagen, sodass das Tier einen möglichst schnellen Tod erleidet, welcher mit möglichst geringen Schmerzen verbunden sein soll.